Fünf Bücher, die Andres Salcher halfen, andere Kulturen besser zu verstehen:
Für seinen großen Roman “Die Brücke über die Drina“ erhielt der Schriftsteller Ivo Andric den Literaturnobelpreis. Das Werk ist kein klassischer Roman mit einigen Hauptfiguren, sondern eine Chronik des Balkans, die Mythen und Legenden, Fabeln und Schwänke kunstvoll verwebt. Wie ein orientalischer Märchenerzähler verbindet Andric die Abfolge menschlicher Schicksale mit Betrachtungen über die Zeit, die im Bild der Brücke, als Sinnbild des Überbrückens von Gegensätzen, zusammenlaufen. Dieses Buch über eine längst vergangene Epoche hat Andreas Salcher geholfen, die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen und Konflikte in der Welt besser zu verstehen.
Gerade in Zeiten täglicher Enthüllungen von großen Schweinereien und kleinen Peinlichkeiten lohnt es, sich mit den Quellen von Machtmissbrauch, Korruption und Realitätsverweigerung auseinanderzusetzen. Dem legendären polnischen Journalisten Ryszard Kapuscinski gelang dies in seiner herausragenden Parabel über die absolute Macht am Beispiel des “Königs der Könige“, Haile Selassie von Äthiopien.
Die Autobiographie von Nelson Mandela wird zwar oft zitiert, aber noch viel zu wenig gelesen. Es ist ein Buch über menschliche Leidensfähigkeit und Größe, das den Leser oft sehr demütig werden lässt, wenn er seine eigenen Probleme mit der Geschichte eines Mannes vergleicht, der den Großteil seines Lebens im Gefängnis verbringen musste. Beeindruckend ist auch die hohe literarische Qualität, mit der Nelson Mandela den Leser berührt.
Dem indischen Autor Kiran Nagarkar ist ein grandioser Roman über das Wesen des Fundamentalismus in allen Religionen gelungen. Das Buch verführt den Leser dazu, in die Seele eines genialen Terroristen zu schlüpfen und mit ihm Abenteuer in Mumbai, London, Kalifornien oder Kabul zu erleben.
Dieses Monumentalwerk über die Geschichte des Zentrums des Schwarzen Kontinents fasziniert von der ersten bis zur letzten Seite. Fesselnd und atemberaubend erzählt van Reybrouck die Geschichte des Kongo, wie wir sie noch nie gelesen haben. Der Autor, der den Bogen von der kolonialen Gewaltherrschaft unter Leopold II. über die 32 Jahre währende Mobutu-Diktatur bis in die Gegenwart spannt, berichtet aus der eindrücklichen Perspektive jener, die in ihrem Land leiden, kämpfen, leben: Im Mittelpunkt stehen die Träume, Hoffnungen und Schicksale der so genannten einfachen Leute.